Seit unserem letzten Artikel über den Open Source basierten Messenger aus Palo Alto, USA, hat sich die Welt ein ganzes Stück weitergedreht, und so hat sich auch im Hause Mattermost einiges getan. Was sich für Anwender verändert und welche neuen Features hinzugekommen sind, erklären wir im folgenden Beitrag.
Mattermost, das steht für Open Source, die Möglichkeit des unternehmensinternen Hostings sowie schier unendliche Erweiterungsmöglichkeiten, um die ganz auf das eigene Unternehmen zugeschnittene Messengerlösung zu finden. Wer alle bislang von uns gesammelten Infos dazu haben möchte, der ist gut beraten, einen Blick in unser Whitepaper Next Level Enterprise Messaging - Whatsapp für Unternehmen? und den Update-Beitrag zu werfen. Aber nun zum Kern der Sache, was ist seit unserem letzten Blick auf Mattermost so alles geschehen?
Bug Fixes und neue Features
Neben den üblichen Bugfixes und Sicherheitsupdates kommt mit der neuesten Version (5.16) des Messaging-Tools nun auch die Möglichkeit, Gäste- und Partneraccounts anzulegen. So können Kunden oder Technologie- und Vertriebspartner zu Mattermost eingeladen werden und direkt an der Kommunikation im Team teilhaben. Das verhindert das langwierige Nutzen verschiedenster Informationskanäle und damit verbundene Kommunikationsredundanzen. Das Feature steht zunächst als Beta Release aber nur Enterprise Edition Kunden zur Verfügung.
Dass Mattermost durch sein Open-Source-Konzept Schnittstellen zu vielen anderen Systemen und Tools mit sich bringt, fanden wir bereits im Rahmen unseres Whitepapers heraus. Neu sind hier aber die Weiterentwicklungen und der damit einhergehende größere Funktionsumfang der externen Systeme. Beispielhaft ist hier die Vernetzung zum Ticket-Tool JIRA zu nennen. In mehreren Schritten wurde die Zusammenarbeit zwischen beiden Anwendungen ausgebaut. So können Nutzer inzwischen JIRA-Tickets direkt über den Mattermost Messenger einstellen und sich für konfigurierte Ereignisse im Zusammenhang mit ihren Tickets benachrichtigen lassen. Auch können Notifications direkt aus JIRA in die Mattermost-Channels verschickt werden. Ein Wechsel zwischen Mattermost als Messenger und einer E-Mail-Anwendung als Benachrichtigungskanal ist damit obsolet. Auch wurden nun die bereits aus vielen Enterprise Messengern und anderen Mattermost-Funktionen bekannten Slash-Befehle für die Ticketerstellung, -beobachtung und -bearbeitung ergänzt.
Important to know
Mattermost beendet den Support seines Tools für den Internet Explorer 11, in der Version 5.15 wird Mattermost noch bis zum 15.12.2019 per Updates unterstützt, danach endet die Unterstützung des IE11 komplett. Wer also an seinem Arbeitsplatz den Messenger über den IE11 benutzt, sollte einen Browserwechsel in Erwägung ziehen oder zukünftig auf die Desktop-Anwendung zurückgreifen.
Dass Mattermost sich als Unternehmen, als auch als Enterprise Messenger immer weiterentwickelt, zeigt sich auch durch die Organisationen, die in Sachen Unternehmenskommunikation mittlerweile auf den Messenger vertrauen. Beispielhaft sei hier der Wechsel der Funke Mediengruppe von Slack zu Mattermost zu nennen. Was in Sachen Mattermost bleibt, sind die benötigten IT-Fachkenntnisse bei der Implementierung des Messengers und dessen Plug-Ins. Dafür entschädigt die Anwendung mit der Möglichkeit, seine Daten selbst zu hosten und die Infrastruktur des Systems ganz den eigenen Bedürfnissen anzupassen.
Fazit
Während andere Wettbewerber bereits die Segel streichen und sich aus dem Messaging- und Collaborationmarkt, der von Microsoft immer stärker dominiert wird, verabschieden, startet Mattermost die nächste Offensive und will nach den USA auch in Europa mehr Unternehmen von seinem Tool überzeugen. Vom minimalistischen DevOps-Messenger bis hin zum voll ausgestatteten Kommunikationstool über Team- und Unternehmensgrenzen hinaus, ist mit Mattermost alles möglich. Auch in Sachen Security und Hosting hat Mattermost viele Vorteile durch seine hohe Flexibilität, wovon auch Deutsche Unternehmen beispielsweise im Banking oder Public Sektor profitieren könnten. Hier entscheidet jedes Unternehmen für sich selbst, was ihm wichtig ist, ganz nach dem Motto: What matters most?
Kommentare
Leider bietet Mattermost nur
Leider bietet Mattermost nur in der kostenpflichtigen Enterprise-Version die meist auch im Unternehmensumfeld nachgefragten Features zur sicheren Anbindung an gängige Zugriffs- und Zugriffsverwaltungs-Tools.
Der Teufel steckt hier zudem etwas im Detail. Wo beispielsweise eine LDAP-Anbindung bereits mit der opensource-variante funktioniert, so gibt es das ldap-group-feature, um Zugriffe in Kanäle und insgesamt in den Chat über ldap/ad-Gruppen zu steuern erst in der enterprise-version. Erfahrene ITler wissen, dass letzteres Feature eigentlich genau die Anforderung ist, weshalb man überhaupt ein zentrales „Identity and Access Management (IAM)“ im Unternehmen einführt.
Es gibt allerdings über Umwege Auswege, trotzdem bei der open-source-variante bleiben zu können.
Neuen Kommentar schreiben