Screencasting für Einsteiger

Schaut Ihr Euch manchmal Software-Tutorials im Internet an? Oder doch lieber Let’s Plays auf YouTube? Denn das sind in den meisten Fällen nichts anderes als sogenannte Screencasts.

 

Doch was sind Screencasts?

Bei einem Screencast handelt es sich um einen digitalen Film, der teilweise oder komplett auf einem PC-Bildschirm spielt, während häufig ein Sprecher die dargestellten On-Screen-Aktionen beschreibt. Der Ersteller filmt also seinen Bildschirm ab, um dem Zuschauer etwas auf diesem zu zeigen. Verwendungszweck finden Screencasts dabei hauptsächlich als Software-Tutorials, Software-Reviews oder als diverse andere Anleitungen im PC-Sektor.

Als „Vater des Screencasts“ gilt Jon Udell. Nachdem er bereits mehrere Bildschirmaufnahmen, meist in Form von Tutorials, gedreht und veröffentlicht hatte, hielt er eine Namensfindung für notwendig. Er startete also einen Aufruf an die Leser seiner Website, ihm Namensvorschläge zu schicken.

As I continue to explore the idea of making movies of software, I've been thinking that this medium needs a name. – Jon Udell

Nachdem viele Vorschläge unterbreitet wurden, kristallisierten sich drei Favoriten heraus. Unter diesen wählte Udell schließlich den Begriff „Screencast“.

Doch ein guter Screencast lässt sich nicht einfach aus dem Ärmel schütteln. Möchte man den Zuschauern möglichst effektiv eine Botschaft vermitteln oder ihnen erklären, wie etwas funktioniert ohne das Video fünfmal anschauen zu müssen, erfordert es einiges an Vorbereitung, Struktur sowie Verständnis.

 

Die passende Software

Bevor man sich Gedanken über den Inhalt seines zukünftigen Screencasts macht, stellt sich die Frage der Software. Wie professionell wird das Video? Möchte man öfter Screencasts aufnehmen oder ist es ein einmaliges Projekt?

Einfache Screencast-Software filmt den Bildschirm ab, nimmt ggf. noch Audio dazu auf und speichert alles in einem verarbeitbaren Format ab. Komplexere Programme bieten häufig noch eine gleichzeitige Webcam-Aufnahme an und beinhalten ein Schnittprogramm. Je professioneller die Software, desto mehr Funktionen zur Nachbearbeitung werden geboten.

 

Freeware vs. Shareware

Beantwortet man für sich die oben gestellten Fragen, kann man entscheiden, ob man Geld für eine professionelle Software ausgeben möchte.

Spitzenreiter ist hier Camtasia von der Firma TechSmith. Mit einem Preis von 299$ für eine Single-User-Lizenz liegt sie im hohen Preissegment. Neben Screen-, Webcam- und Tonaufnahmen gibt es eine Funktion zum Abfilmen von PowerPoint-Präsentationen. Man kann auswählen ob man den ganzen Bildschirm filmen möchte, nur eine Region oder nur ein einzelnes Fenster. Für die Nachbearbeitung steht ein Videoeditor mit ausreichend vielen Möglichkeiten zur Verfügung. Neben Texten und Untertiteln können auch Formen (sogenannte Callouts), also z. B. Pfeile und andere Markierungen, hinzugefügt werden. Ebenfalls gibt es eine Bild-in-Bild-Funktion, wenn man sich z. B. parallel per Webcam aufgenommen hat oder sich mithilfe einer Greenscreen-Aufnahme einfügen möchte. Zum Kennenlernen des Programms bietet TechSmith eine 30-tägige-Testversion an.

Als Freeware-Konkurrent liegt CamStudio weit auf. Die Software ist frei verfügbar und wird unter den Bedingungen der GNU GPL angeboten. Seine Funktionen sind denen von Camtasia sehr ähnlich. So sind auch hier Screen-, Webcam- und Audioaufnahmen möglich. Auch Video-Nachbearbeitung ist möglich.

Es lohnt sich also erst einmal CamStudio zu testen und ggf. mit der Camtasia-Testversion zu vergleichen. Natürlich gibt es noch viele weitere Screencast-Tools.

 

Beispiele aus erster Hand

Während unserer Themenwochen im letzten Jahr haben wir verschiedene Screencasts online gestellt. Hier könnt Ihr Euch die Videos noch einmal ansehen.

Oder schaut auf unserem Youtube-Kanal vorbei.

 

Lernende-Autorin: Michelle Fuchs

Bildnachweis: Titelbild © startupstockphotos.com

 

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