Wie viel Business steckt in WhatsApp Business?

Aktuell wird WhatsApp Business als eine neue Lösung für die Unternehmenskommunikation gehandelt. Geeignet für kleine Unternehmen (z.B. Handwerksbetriebe, Pizzalieferservices und lokale Geschäfte) sowie Freiberufler, die den direkten Kontakt zu ihren Kunden suchen möchten. Von den übrigen Enterprise Messaging Diensten, die im Spannungsfeld der internen Unternehmenskommunikation anzutreffen sind, grenzt sich die Business Version von WhatsApp eindeutig ab. WhatsApp Business eignet sich insbesondere für die externe Unternehmenskommunikation und den Kundenerstkontakt.

 

Was ist WhatsApp Business?

Einfach gesagt: Ein Unternehmensprofil als Anlaufstelle in WhatsApp. Kunden können Anfragen/Nachrichten an das Unternehmensprofil senden und auf der anderen Seite kann das Unternehmen seine Kunden verwalten, beispielsweise Bestellungen entgegen nehmen oder Termine vereinbaren. Für kleine Unternehmen hat diese Möglichkeit durchaus ihren Reiz, weil aufwendige Websites damit obsolet werden. Zumal der Dienst in seiner derzeitigen Version kostenlos ist. Ein weiterer Vorteil liegt in der großen Reichweite und vertrauten Umgebung. 

 

Weitere Funktionalitäten:

  • Unternehmensprofil mit hinterlegbaren Kontaktdaten (inklusive Foto und kurzer Beschreibung)
  • Schnellantworten, um häufig versendete Nachrichten abzuspeichern und immer wieder versenden zu können (Unternehmen kann sich intern ein kleines FAQ aufbauen)
  • Automatische Abwesenheits- oder Begrüßungsnachricht
  • Statistiken darüber, wie oft eine Nachricht erfolgreich gesendet, übertragen und gelesen wurde
  • Labels für einzelne Chats, z.B. „noch antworten“
  • WhatsApp-Weboberfläche am Desktop-PC kann weiterhin genutzt werden
  • Einbindung in bestehende Systeme durch WhatsApp Business API

Ein wesentlicher Nachteil besteht darin, dass nicht von mehreren Smartphones auf das Unternehmensprofil zugegriffen werden kann, da WhatsApp Business immer an eine Telefonnummer geknüpft ist.

 

Wie sieht es mit dem Datenschutz aus?

Unter Datenschutzgesichtspunkten ist WhatsApp in seiner Business Variante kritisch zu betrachten. Auch wenn das Blockieren anderer Nutzer (inklusive Unternehmensprofile) nach wie vor möglich ist und Nachrichten Ende-zu-Ende verschlüsselt werden, bleibt das Dilemma der ausgelesenen Kontaktdaten bestehen. Bei der Benutzung von WhatsApp erlaubt man dem Messenger-Dienst auf alle im Telefon gespeicherten Kontakte zuzugreifen (auch auf die Kontakte, die kein WhatsApp nutzen). Mit der europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), die im Mai in Kraft tritt, ist dies gesetzlich in Deutschland verboten. Unternehmen, die bisher WhatsApp zur Kundenkommunikation einsetzen, verweisen nach dem Erstkontakt häufig auf andere Kommunikationskanäle (wie Telefon oder E-Mail), sobald personenbezogene Daten im Chatverlauf geteilt werden müssen.

 

Photo by Matam Jaswanth on Unsplash

 

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